Das estnische Seefort Patarei in Tallinn diente die meiste Zeit seines Bestehens verschiedenen Herrschern als grausames Gefängnis. An diesem Ort verdichten sich Geschichte und Ambiente zum unbedingten Verlangen nach Respektierung der europäischen Werte. Die Vision von Go Europe!: Ein europäisches Begegnungszentrum aus Patarei gestalten.
Unser Ziel ist es, dieses Symbol für eine dunkle Vergangenheit in eine freundliche europäische Begegnungsstätte der Gegenwart zu verwandeln. Sie soll sich insbesondere an die Jugend wenden: an Schüler, Auszubildende oder Studenten, aber selbstverständlich auch an interessierte und engagierte Bürger.
Momentan ist der Gebäudekomplex in einem schlechten baulichen Zustand. Die Regierung Estlands hat bisher vergeblich versucht, eine den Denkmalschutz berücksichtigende Nutzung zu finden. Die dazu bereits durchgeführten umfangreichen Bestandsuntersuchungen und Architekturstudien können als gute Grundlage für die Restaurierung und den Umbau in das geplante europäische Begegnungszentrum herangezogen werden. Viele Freiflächen und die exzellente Lage unweit des Stadtzentrums direkt an der Ostsee unterstreichen den positiven Gegenwartsbezug.
Geschichte des Gefängnisses Patarei
Ursprünglich wurde der Seefort-Komplex in den Jahren 1828–1840 vom russischen Zaren an der Küste des Finnischen Meerbusens in Tallinn errichtet. Heute ist das Anwesen ein Kulturdenkmal aus großen und schweren Kalkstein-Blöcken. Das Hauptgebäude ist 247 Meter lang und diente, mit Kanon ausgerüstet, als Zitadelle zur Verteidigung.
Ab 1864 wurde der Komplex als Kaserne genutzt. Nach der Russischen Revolution und Estlands Unabhängigkeit im Jahr 1920 fungierte Patarei dann als Gefängnis: während der Nazi-Besatzung bis 1944, und dann während der Zeit der Sowjetunion bis Ende 1991, aber auch noch nach Estlands zweiter Unabhängigkeit bis zum Jahr 2002.
Heute ist dieser einst berüchtigte Ort als Kulturdenkmal geschützt.
Go Europe! setzt sich dafür ein, aus diesem Ort des Schreckens einen Platz für Begegnungen zu machen.